Samstag, 27. Juni 2009

Überlegungen zur Evolution des Verstandes und zur Entstehung der inneren ideellen Welt

Ich hatte bei der Formulierung der Axiome, deren Gültigkeit ich an den Anfang aller meiner Überlegungen gesetzt habe, schon einmal die Instrumente des Verstandes, die eine Auswertung der Sinneseindrücke ermöglichen, angesprochen: unsere Fähigkeit, Erfahrungen zu speichern, sie zu vergleichen und schließlich Abstraktionen vorzunehmen.

Ich will nun noch einmal auf diese Instrumente des Verstandes zurückkommen und kurz auf deren Entstehung eingehen, wobei ich aber nicht zu sehr ins Detail gehen möchte, weil ich in dieser Hinsicht mit dem Stand der Forschung nicht gut genug vertraut bin, insofern ist dieser Abschnitt auch mit noch etwas mehr Vorsicht zu genießen als das, was ich ansonsten von mir gebe.

Dabei nehme ich einen konsequent evolutionären Standpunkt ein, ich gehe also von der allmählichen Entstehung der geistigen Fähigkeiten, die den heutigen Menschen auszeichnen, aus. Das führt zu der interessanten Frage, wie Geist und Bewußtsein überhaupt entstanden sind. Ein Evolutionsbiologe könnte diese Frage sicherlich fundierter beantworten. Ich vermute jedoch, daß dies nicht in Form eines plötzlichen Evolutionssprungs geschehen ist (so dürfte wohl keiner unserer Vorfahren einen schwarzen Monolithen berührt und danach neue geistige Fähigkeiten entwickelt haben), sondern ein schleichender Prozeß war. Ich hatte ja schon die Instinkte angesprochen, die man als angeborene Verhaltensprogramme bezeichnen könnte, wobei diese Programme sicher auch das Ergebnis eines langen evolutionären Prozesses sind.

Wie könnte nun das Bewußtsein entstanden sein? Ich hatte ja bereits vermutet, daß die Entwicklung des Gedächtnisses als Grundlage aller Erfahrungsauswertung am Anfang gestanden haben könnte. Bekanntlich setzen sich im Rahmen der natürlichen Selektion - zumindest in der Masse - die am besten an ihre Umwelt angepaßten Lebewesen durch; das bedeutet, daß das einzelne Individuum durch seine gute Anpassung natürlich erst einmal nur eine verbesserte Überlebenschance hat. Doch wenn man eine Vielzahl von Lebewesen, insbesondere eine ganze Spezies betrachtet, dann kann man durchaus konkrete Aussagen über die Gesamtheit machen, und von den besser angepaßten Individuen einer Spezies werden sich eben deutlich mehr behaupten und damit auch fortpflanzen können als von den schlechter angepaßten.

Offenbar wurden bei unseren Vorfahren schon vor sehr langer Zeit Potentiale des Gehirns zur intellektuellen Verarbeitung erfahrener Sinneseindrücke immer weiter entwickelt, während die Instinkte an Bedeutung verloren. Vorteilhaft sind solche Fähigkeiten wohl vor allem bei sich schnell verändernden Lebensbedingungen: ein angeborenes Programm bringt dann nicht viel, während die Möglichkeit, Erfahrungen ganz individuell zu verarbeiten, die Orientierung auch in einer sich verändernden oder gar ganz fremden Umwelt ermöglichen kann. Hat dieser Aspekt dabei tatsächlich eine entscheidende Rolle gespielt? Ich weiß es nicht, halte es aber für möglich.

Ich vermute nun, daß sich die geistigen Fähigkeiten in ungefähr dieser Reihenfolge entwickelt haben dürften:


1. Gedächtnis

2. Vergleichsmöglichkeit

3. Induktive Schlüsse

4. Abstraktionsfähigkeit

Die ersten drei Fähigkeiten sind fraglos auch bei gar nicht mal so wenigen Tierarten schon anzutreffen, bei höher entwickelten Tieren wohl auch - zumindest in Ansätzen - schon die vierte Fähigkeit. So kann ich mich an ein (in einer Fernsehsendung gesehenes) Experiment (das ich jetzt hoffentlich korrekt beschreibe!) von Verhaltensforschern erinnern, das mit einem Menschenaffen durchgeführt wurde: dieser sollte einen bestimmten Gegenstand in einer Wohnung (oder zumindest eingerichteten Räumlichkeiten) finden. Dabei wurde dem Affen zunächst ein maßstabsgerechtes Modell der Wohnung gezeigt, inklusive eines Modells des Gegenstands. Die Affendame wußte das Modell in der Tat richtig zu lesen und steuerte den eigentlichen Gegenstand zielstrebig an, ohne erst lange zu suchen. Die dafür erforderliche Übertragung vom verkleinerten Modell auf die eigentliche Wohnung ist sicher eine Abstraktionsleistung.

Soviel zur Evolution des Verstandes - wie gesagt, hier fühle ich mich nicht wirklich kompetent, Evolutionsbiologen, Verhaltensforscher und noch andere Wissenschaftler, die in benachbarten Gebieten tätig sind, könnten sicher weitaus fundierter darüber schreiben. Ich wollte nur deshalb noch einmal auf die Vorgeschichte des menschlichen Verstandes eingehen, weil sie (meiner Meinung) dessen Struktur verständlicher macht.

Das gilt etwa für unsere Vorstellung von Zeit und Raum. Ich neige stark zu der Vermutung, daß tatsächlich eine Vorstellung von beidem schon in unserem Verstand angelegt ist, also noch vor der Erfahrung steht - und dies dürfte in der Tat eine euklidische Raumvorstellung sein und eine solche einer absoluten Zeit. Gegen die zweite Behauptung ließe sich nun einwenden, daß gerade das Zeitgefühl stark situationsabhängig und relativ sei. Dieser Einwand ist zunächst einmal richtig; Thomas Manns Meisterwerk "Der Zauberberg" (aus dem übrigens auch mein Name Settembrini stammt) ist voller tiefsinniger Reflexionen zum Zeitempfinden, um nur ein Beispiel zu nennen. Trotzdem gibt es aber auch so etwas wie ein absolutes Zeitgefühl, denn wenn man einen Menschen auffordert, nur mit seinem subjektiven Gefühl eine kurze Zeit zu messen, werden die Ergebnisse gar nicht so schlecht sein. Auch das Zusammenspiel der Musiker eines Orchesters zeugt von einem solchen absoluten Zeitgefühl, ohne daß ein koordiniertes Spielen gar nicht möglich wäre. Offenbar gibt es also eine Art von "innerer Uhr". Warum aber verschätzt man sich mitunter so gründlich, wenn es darum geht, wie viel Zeit seit einem bestimmten Moment schon vergangen ist? Nun, dies geschieht wohl vor allem dann, wenn man sich eine Weile nicht mit der inneren Uhr beschäftigt, sondern liest, Musik hört, versucht, der unverständlichen Vorlesung eines schlechten Professors zu folgen und dergleichen mehr. In solchen Fällen vernachlässigt man eine Weile die "innere Uhr" und wird von jeweiligem Interesse oder eben der entsprechenden Langweile getäuscht.

Nun wissen wir allerdings seit Einstein, daß Zeit und Raum eben nicht absolut sind, und der Raum muß obendrein auch nicht ohne weiteres euklidisch sein. Doch auf einen gekrümmten Raum oder Zeitdilatation ist unser Verstand nicht vorbereitet, man kann diese Dinge wissen und im physikalischen Sinne auch verstehen, man kann sie sich aber nicht vorstellen. Hier ist der im Verlauf der Evolution entstandene menschliche Verstand erst einmal überfordert. Wie dies passieren konnte, ist aber nicht schwer zu verstehen: relativistische Effekte spielen im alltäglichen Leben und damit in einer Umwelt wie jener, in der praktisch die gesamte Evolution stattgefunden hat, überhaupt keine erwähnenswerte Rolle. Es bestand daher auch keinerlei Selektionsdruck, ein entsprechendes Raum- oder Zeitempfinden zu entwickeln. (Die Frage, ob das überhaupt möglich ist, da man die Zeitdilatation ja gar nicht feststellen kann, wenn man sich nur in einem Inertialsystem aufhält ohne die Möglichkeit, den Vergleich mit einem anderen System anzustellen, will ich dabei einfach mal außen vor lassen.)


Entscheidend ist an dieser Evolution des Verstandes bis hin zur fortgeschrittenen Abstraktionsfähigkeit vor allem, daß sie die Grundlage für die Entstehung dessen ist, was ich als innere ideelle Welt bezeichnet habe. Dabei lohnt es sich vielleicht zu erwähnen, daß diese Gedankenkonstrukte der inneren ideellen Welt aber nicht einfach im luftleeren Raum schweben, sondern doch in direktem Bezug zur Außenwelt stehen. Vorstellungen wie die Platonischen Ideen sind zunächst einmal aus der Anschauung heraus entwickelt. Auch weitergehende Ideen, die nicht auf ein konkretes Vorbild aus der Außenwelt zurückzuführen sind, stehen doch immer in einem Bezug der Außenwelt, und sei es nur als Projektion.

Aus dem idealen Charakter der ideellen Welt einerseits, ihrem Verweisen auf die reale Außenwelt andererseits entsteht nun ein Spannungsverhältnis. Die ideele Welt mit ihren idealisierten Vorstellungen, ihren Ideen, ihrer den Beschränkungen des Konkreten enthobenen Geistigkeit übt auf ein Mängelwesen wie den Menschen, der zudem in einer alles andere als idealen Welt zurechtkommen muß, eine hohe Anziehungskraft aus, die oft mit dem Bedürfnis einhergeht, etwas von der Idealität dieser ideellen Welt in die konkrete Realität der Außenwelt hineinzutragen. Das kann unter Umständen sehr fruchtbar sein, unter Umständen aber auch verheerend. Andererseits können die Idealisierungen der ideellen Welt aber auch nützlich sein, um zu Erkenntnissen über die Außenwelt zu gelangen (unter der Voraussetzung, daß eine solche Erkenntnis wirklich möglich ist).

Das klingt nun alles etwas schwammig, soll nun aber konkretisiert werden. Ich möchte vor allem vier Felder ein wenig unter die Lupe nehmen, die von dem Spannungsverhältnis zwischen Außenwelt und (innerer) ideeller Welt geprägt sind:

1. Die Wissenschaft: Hierzu habe ich schon einiges gesagt, daher wird die Betrachtung kurz bleiben können. Zur Methode der Naturwissenschaft (die zum Teil von den Sozialwissenschaften übernommen worden ist), Beobachtungen der realen Welt in idealisierten (das heißt in aller Regel vereinfachten) Modellen abzubilden, deren immanente Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und so aus dem Modell Vorhersagen herauszuziehen, die dann durch neuerliche Beobachtungen der Außenwelt überprüft werden können, hatte ich ja schon ein wenig darzustellen versucht. Wichtig ist dabei: die (Natur)wissenschaft geht erst einmal vom konkreten, von der Außenwelt mit ihrer Komplexität und ihrer Unvollkommenheit, auch ihrer Materialität aus und bedient sich der Idealität der ideellen Welt, um auf diesem Umweg das Wesen der konkreten Außenwelt zu ergründen.

2. Ganz anders liegt der Fall in der Religion: diese geht vom Geistigen aus, und sieht die ideelle Welt letztlich als die höhere, die vorrangige an. Während die Naturwissenschaft von der Materie ausgeht und auf diesem Weg auch den Geist zu ergründen ersucht, geht die Religion vom Geist aus und tendiert dazu, die Materie nur als Manifestation des (göttlichen) Geistes zu betrachten. Das soll als Vorrede erst einmal genügen.

Natürlich wird einem aufmerksamen Leser nicht entgehen, daß ich hier ein wenig gemogelt habe, denn auch die Philosophie stellt ja ihrem Wesen nach eine Wissenschaft dar. Trotzdem trifft im Fall der Philosophie meine auf die Naturwissenschaft gemünzte Beschreibung der Wissenschaft durchaus nicht immer zu, die Philosophie vieler Denker steht der Religion deutlich näher. Wenn man daher Naturwissenschaft und Religion als die Enden eines weiten Spektrums verstehen will, dann deckt die Philosophie praktisch dieses gesamte Spektrum ab.

3. Freilich kann auch die Wissenschaft, wobei hier Philosophie und Sozialwissenschaften erfahrungsgemäß sehr viel anfälliger sind als Naturwissenschaften, selbst einen religionsartigen Charakter annehmen, sie wird dann zur Ideologie. Auch dies wird mir noch eine Betrachtung wert sein.

4. Völlig anders als die zuvor genannten Disziplinen geht dagegen die Kunst vor. Auch der Künstler geht letztlich von einer Idee (die ihm vermutlich als ideal oder vollkommen erscheinen wird) ausgehen und versucht diese umzusetzen, sie zu konkretisieren. Anders jedoch als der Ideologe etwa geht er aber in einem viel bescheideneren Rahmen vor: er versucht nicht die ganze Wirklichkeit seiner Idee anzupassen, sondern lediglich sein persönliches Werk, daher kann er auch niemals so viel Schaden anrichten. Zudem wird der Künstler in aller Regel danach streben, die Realität der Außenwelt in seinem Werk widerzuspiegeln, er strebt also einerseits die Vollkommenheit einer Ideenwelt an, versucht andererseits aber auf die Außenwelt in ihrer unvollkommenen Konkretität zu verweisen; mehr noch, auch seine Idee wird in aller Regel in der Außenwelt wurzeln. Damit schlägt er, wenn auch mit völlig anderen Methoden, einen ähnlichen Weg wie der Wissenschaftler ein, der ebenfalls auf dem Umweg über die idealisierte ideelle Welt die Außenwelt zu verstehen versucht.

Auf diese vier Bereiche werde ich als nächstes etwas genauer eingehen, wobei ich zur Wissenschaft schon einiges gesagt habe und daher versuchen werde, mich kurz zu fassen.

Sonntag, 21. Juni 2009

Ideelle Welten

Ich will noch einmal zusammenfassen: die einzige Welt, deren Existenz uns als wirklich sicher gelten kann, ist die ganz persönliche Innenwelt, die jeder in seinem Kopf mit sich herumträgt; um aber darüber hinauszukommen, hatte ich (wie es zweifellos schon viele vor mir getan haben) die Existenz der Außenwelt axiomatisch vorausgesetzt, und sogar weitere Annahmen getroffen: so die Existenz von Naturgesetzen, die das Geschehen in der Außenwelt prägen. Ich hatte darüber hinaus vorausgesetzt, daß unsere Sinneseindrücke von dem Geschehen in der Außenwelt beeinflußt werden, daß so eine zumindest indirekte Erkenntnis möglich ist, die sich durch naturwissenschaftliche Methodik sogar beträchtlich verbessern läßt. Dabei entwirft man letztlich Weltmodelle (die teilweise vereinfacht sind, wobei man natürlich anstrebt, die Modelle so weit zu entwickeln, daß man zuletzt alle vereinfachenden Einschränkungen hinter sich läßt), die sich mathematisch beschreiben lassen, so daß man zumindest die Gesetze kennt, denen das entsprechende Modell unterliegt. Wenn es gelänge, ein Weltmodell zu entwerfen, daß die Vorgänge der Außenwelt originalgetreu widerspiegeln würde und zugleich die Gesetzmäßigkeiten dieses Modells vollständig verstünde, dann hätte man die eigentlichen Gesetze der Außenwelt erkannt. (Die Physiker des späten 19. Jahrhundert waren der Ansicht, diesem Ziel bereits so nahe gekommen zu sein, daß es für junge Leute eigentlich nicht mehr lohnend wäre, Physik zu studieren, da es dort kaum noch etwas zu entdecken gäbe. Sie sind gründlich eines besseren belehrt worden.)

Die Frage ist nun, ob es sinnvoll ist, die Existenz weiterer Welten anzunehmen? Gehören etwa die eben angesprochenen Weltmodelle zur Innen- oder zur Außenwelt? Beide Zuordnungen erscheinen als unbefriedigend. Natürlich ist ein Weltmodell, daß ein Physiker entwirft, ein Bestandteil seiner Innenwelt, oder zumindest entspringt es aus dieser. Doch wenn er sein Modell in einem Buch festhält, das ein anderer liest, ist es plötzlich auch in der Innenwelt des Lesers vorhanden (möglicherweise verzerrt, wenn der Leser das Buch nicht begriffen hat, oder ganz im Sinne des Physikers, wenn der Leser kompetent genug ist, das Buch wirklich zu verstehen)! Damit scheint schon eine Zuordnung allein zur Innenwelt des Physikers nicht überzeugend, und noch deutlicher wird das, wenn man annimmt, daß er stirbt, sein Buch aber weiterhin gelesen wird. Obwohl also sein Modell ursprünglich aus seiner persönlichen Innenwelt hervorgegangen ist, ist es doch unabhängig von dieser.

Zur Außenwelt der physikalischen Objekte bzw. Gegenstände wird man es aber auch nicht rechnen wollen. Ein physikalisches Modell oder eine Theorie ist kein Gegenstand - ein solcher ist höchstes das einzelne Exemplar eines Buches, in dem diese Theorie aufgeschrieben ist, doch der Unterschied zwischen einem Buch und der Theorie, die im Buch steht, ist offensichtlich: ein Buch kann man einem Einbrecher über den Kopf hauen, wenn es dick und schwer genug ist, eine Theorie eben nicht.

Karl Popper, den ich ja schon erwähnt hatte, hat sich über solche Fragestellungen auch schon seine Gedanken gemacht und hat - sofern ich die kurzen Darstellungen in der Sekundärlitertut richtig verstanden habe - Theorien, aber auch solche Abstraktionen wie den Begriff der Zahl einer dritten Welt zugeordnet (Drei-Welten-Theorie). Die Zahlen wären demnach Erfindungen des menschlichen Geistes, durch die aber wieder neue, unabhängige Probleme geschaffen würden, die man dann erforschen und dabei nach Gesetzmäßigkeiten suchen kann.

Ich will hier einerseits diesen Gedanken aufgreifen, anderserseits aber einen etwas anderen Weg einschlagen. So hatte ich ja schon die Naturgesetze der Außenwelt angesprochen, die ich in ontologischer Hinsicht doch von den Gesetzmäßigkeiten der von menschlichen Wissenschaftlern kreierten Weltmodelle unterscheiden möchte. Denn die "eigentlichen" Naturgesetze hätten ja auch dann Gültigkeit, wenn das Universum unbewohnt wäre und es keine Wissenschaftler gäbe. Wissenschaftliche Theorien wie die Relativitätstheorie oder die Quantentheorie sind Schöpfungen menschlichen Geistes, wenn auch mit der Zielsetzung, die Außenwelt so getreu wie möglich darzustellen und zu erklären. Daher möchte ich die eigentlichen Naturgesetze als eine eigene ideelle Welt bezeichnen, die im direkten Zusammenhang mit der Außenwelt steht: zur realen ideelen Welt gehören zwar nicht die Objekte der physikalischen Außenwelt, aber die Gesetze, denen diese unterworfen sind. Dies wirft natürlich sofort die Frage auf: ist es überhaupt sinnvoll, diese Gesetzmäßigkeiten als eigene "Welt" zu bezeichnen, sie also als ontologisch eigenständig anzusehen?

In der Tat ließe sich ein gewichtiger Einwand dagegen vorbringen: jener nämlich, ob es überhaupt einen Sinn ergibt, die physikalischen Gesetze (oder allgemeiner: die Naturgesetze) abgetrennt von den Objekten, deren Verhalten sie beschreiben, zu betrachten. Man stelle sich einmal einen leeren Kosmos, der nur aus Raumzeit besteht, aber weder Materie noch Energie enthält, vor. Wäre es sinnvoll, in einem solchen leeren Kosmos von elektrodynamischen oder thermodynamischen Gesetzen zu schreiben (das eine Experimentalphysik als Grundlage der Physik generell als Erfahrungswissenschaft nicht möglich wäre, dürfte einleuchten - mal ganz davon abgesehen, daß niemand vorhanden wäre, der Wissenschaft betreiben könnte)? Das erscheint tatsächlich fragwürdig, aber wenn nun (vielleicht als Gast aus einem anderen Universum erscheinend) dieser leere Kosmos von einem Forscher mit seinem Laboratorium betreten würde, so könnte dieser Experimente mit Körpern, die er mitgebracht hat, durchführen und so versuchen, die physikalischen Gesetze jenes nun nicht mehr gänzlich leeren Universums zu erkunden. Demnach müßte es diese Gesetze (ob es dem Wissenschaftler jetzt wirklich gelingt, ein Weltmodell zu entwickeln, daß jenen Kosmos exakt abbildet, soll dabei im Moment keine Rolle spielen) entweder schon zuvor gegeben haben, als eine Eigenschaft jenes Universums, oder der Wissenschaftler hätte zusammen mit seinen Versuchsobjekten auch erst die entsprechenden physikalischen Gesetze eingeführt. Dieser Gedanke erscheint mir wenig überzeugend. Um es noch etwas anders auszudrücken: obwohl es in der Zeit kurz nach dem Urknall noch gar keine Uranatome gab (die wohl erst in Folge der ersten Supernovaexplosionen entstanden), waren doch schon die Naturgesetze vorhanden, die das Verhalten eines Uranatoms bestimmen - hätte es also unser etwas geheimnisvoller Wissenschaft fertigggebracht, in der frühen Welt ein Uranatom auszusetzen, so wäre sein verhalten doch schon bestimmt gewesen.

Daher erscheint es mir sinnvoll, Naturgesetze tatsächlich als eine eigene ideelle Welt anzusehen, die man wegen ihrer engen Verbindung zur Außenwelt auch als äußere ideelle Welt bezeichnen könnte.

Diese "eigentlichen" Naturgesetze, die die äußere ideelle Welt ausmachen, bleiben uns freilich verborgen, die Wissenschaft versucht, in einer Art Evolutionsprozeß der Theorien die weltbeschreibenden Modelle so weit zu verfeinern, bis man die wirklichen Gesetze gefunden hat, d.h. bis die Gesetze des beschreibenden Modells mit denen der Außenwelt übereinstimmen (wobei unter Übereinstimmung verstanden werden soll, daß eine Berechnung mittels des Modells das Verhalten eines realen Objekts - oder zumindest die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Verhalten, da im Bereich der Quantenphysik an manchen Stellen eben nur noch Wahrscheinlichkeitsaussagen getroffen werden können, wobei hier aber auch wieder gewisse Probleme, auch ontologischer Natur, auftreten - exakt beschrieben werden kann), wobei man sich eben selbst im Fall eines endgültigen Erfolges niemals sicher sein könnte, wirklich am Ziel zu sein, da es ebenso denkbar wäre, daß die Theorie und damit das Weltmodell noch eine Lücke aufweist, man aber noch nicht das Experiment durchgeführt hat, was eben diese Lücke sichtbar macht. Sie sind auf alle Fälle zu unterscheiden von den wissenschaftlichen Theorien, Modellen und Abstraktionen, die aus unseren Innenwelten hervorgehen.

Was für Objekte habe ich dabei vor Augen? Ein gutes Beispiel wären etwa die platonischen Ideen, soweit ich ihre Darstellung in den Werken der Sekundärliteratur, die ich gelesen habe, richtig verstanden habe. So wies Platon darauf hin, daß wir eine Vielzahl von Einzeldingen mit demselben Namen belegen: so bezeichnen wir Tiere mit bestimmten Merkmalen als "Pferd" und verwenden diesen Begriff für zahlreiche, individuell verschiedene Tiere. Der allgemeine Begriff, der sich auf die Spezies an sich bezieht (hier gibt es auch eine gewisse Verwandtschaft zum Äquivalenzklassenprinzip in der Mathematik, man könnte demnach zwei Tiere durch die Äquivalenzrelation "gehören der gleichen Spezies an" vergleichen und in Klassen einordnen, dann wäre "Pferd" die Klasse, das einzelne Tier ein Repräsentant dieser Klasse) ist für Platon eben nicht nur Abstraktion, sondern diesen Ideen kommt Realitätscharakter zu, und sogar eine höhere Form von Realität.

Was den letzten Punkt betrifft, möchte ich Platon lieber nicht folgen. Gerade mit Begriffen wie "höher" oder "vollkommener" sollte man ohnehin vorsichtig umgehen, um nicht auf Absurditäten wie den ontologischen Gottesbeweis des Anselm von Canterbury zu verfallen (mit dessen Argument sich auch die Existenz von Einhörnern beweisen ließe, wie schon so mancher Spötter betont hat). Ich möchte in seinen Ideen eher eine Abstraktionsleistung sehen, also etwas, was aus der Innenwelt eines Bewußtseins hervorgegangen ist, aber tatsächlich Unabhängigkeit von dieser Innenwelt entwickeln kann (wie ich mit dem Beispiel des Buches, das noch gelesen wird, wenn sein Verfasser bereits tot ist, zu erläutern versucht habe) und daher auch durchaus als real bezeichnet werden kann. Solche Geistesschöpfungen, die aber unabhängig von ihrem Schöpfer weiter existieren können und vielleicht bestimmten Gesetzesmäßigkeiten unterliegen, möchte ich daher als innere ideelle Welt bezeichnen.

Freilich bleiben noch viele Fragen offen. So bin ich mir - wie ich an dieser Stelle auch freimütig einräumen möchte - keineswegs darüber im klaren, was konkret zur inneren ideellen Welt gerechnet werden soll. Besonders schwierig dürfte eine solche Einschätzung auf dem Gebiet der Mathematik sein. Denn einerseits könnte man große Teile der Mathematik als reine Schöpfung, etwas kreatives betrachten: so ist die Mathematik des Lebesgue-Integrals eine andere als die des Riemann-Integrals, was vor allem auf die verschiedenen Definitionen (und zugrunde gelegten Begriffe) zurückzuführen ist. Andererseits könnte man aber auf die nicht-euklidischen Geometrien auf gekrümmten Flächen (oder in gekrümmten Räumen!) hinweisen, von deren Existenz lange Zeit nichts geahnt wurde, obwohl es gekrümmte Flächen natürlich auch schon vorher gab. Die entscheidende Frage wäre also dabei, ob Gauß und andere Mathematiker des 19. Jahrhunderts die nicht-euklidischen Geometrien nun erfunden oder entdeckt haben. Mit den imaginären und komplexen Zahlen sieht es ähnlich aus. Ob man die mit diesen Begriffen verknüpften mathematischen Gesetze als Eigenschaften der Außenwelt und damit der äußeren ideellen Welt zugehörig betrachten oder sie als Kreationen und damit der inneren ideellen Welt zuschlagen soll, ist mir selbst noch nicht ganz klar.

Ein anderes Problem liegt bei den verschiedenen Spielarten von Kunstwerken vor. Denn auch hier stehen am Anfang bestimmte Ideen und vielleicht ideale Vorstellungen des Künstlers, die dann aber der Ausführung und damit der Konkretisierung, der Gestaltung und letztlich Manifestation bedürfen. Welcher der bisher erwähnten Welten das vollendete Kunstwerk zugerechnet werden soll, oder ob die Kunstwerke vielleicht auch zwischen diesen Welten stehen, möglicherweise sogar eine eigene Welt darstellen, ist ebenfalls unklar. Möglicherweise fällt die Antwort bei verschiedenen Kunstformen auch unterschiedlich aus. Dabei will ich es im Moment belassen und den Besonderheiten der Kunst später eine eigene Betrachtung widmen.

Freitag, 12. Juni 2009

Nachtrag zur naturwissenschaftlichen Methodik

Ich will mich hier kurz fassen, aber doch noch mal den Aspekt ansprechen, daß in den Naturwissenschaften im Grunde genommen Weltmodelle konstruiert werden, die in einem allmählichen Prozeß so verbessert werden können, daß sie zu immer größerer Übereinstimmung mit der realen Außenwelt gebracht werden kann, ohne daß ihre Richtigkeit aber jemals endgültig bewiesen werden könnte. Karl Popper hat sich ausführlich damit beschäftigt, und wenn sein Buch dazu ("Logik der Forschung") nicht so furchtbar teuer wäre, hätte ich es mir wohl schon mal zugelegt. Ich kenne Poppers Ideen daher - mal wieder - nur aus der Sekundärliteratur: sie besagen vor allem, daß wissenschaftliche Theorien niemals wirklich verizierbar im Sinne einer echten Bestätigung sein können, sondern eben nur falsifizierbar sind, falls sie etwa bei bestimmten Experimenten versagen. (Selbst, wenn eine Theorie die Prozesse der Natur perfekt und lückenlos beschriebe, könnte man sich dessen niemals ganz sicher sein.)

Ich weiß nicht, ob Popper dieses Beispiel aufgeführt hat, aber mir fällt in dem Zusammenhang etwa die Newtonsche Mechanik ein. Die hielt ungefähr 300 Jahre allen Beobachtungen stand (wenn man mal vom Problem der Perihelbewegung des Merkurs absieht, aber bei dem Problem kam niemand darauf, daß die Abweichungen durch einen Mangel der Gravitationstheorie verursacht sein könnten), bis das berühmte Michaelson-Morley-Experiment nicht nur der Äthertheorie jener Tage das Grab schaufelte, sondern auch die Überlegungen der theoretischen Physiker in Gang setzte, die schließlich zur Entwicklung der Relativitätstheorie führten.

Dabei ist eine neue Theorie natürlich nur dann als Verbesserung einer lange bewährten Theorie anzusehen, wenn sie nicht nur die Aspekte erklären kann, bei denen die alte Theorie versagt, sondern auch alles, was die alte Theorie schon erklären konnte. Daher gehen gerade in der theoretischen Physik die klassischen Theorien üblicherweise auch in den neuen Theorien auf: als Grenz- und Spezialfälle (so sind bei gemessen an der Lichtgeschwindigkeit niedrigen Geschwindigkeiten etwa die relativistischen Korrekturen so winzig, daß man in der Physik des alltäglichen Lebens ungestraft mit Newtons Gleichungen rechnen darf). Eine richtig gute Theorie sollte überdies zusätzliche Voraussagen machen, die dann ihrerseits wieder experimentell überprüfbar sind.

Damit will ich dieses Thema auch erst einmal beschließen. Wichtig ist mir aber, daß man - wie bereits erwähnt - bei wissenschaftlichen Theorien Modellvorstellungen entwickelt und diese dann (vor allem mathematisch) beschreibt. Je mehr ein Modell der Realität der Außenwelt ähnelt, desto leistungsfähiger wird es sein, aber es ist eben zunächst ein Modell. Gerade in der Mikrophysik spielt das eine Rolle, weil zu naive Modelle (etwa vom Elektron als einem herumschwirrenden kleinen Kügelchen) schnell an ihre Grenzen stoßen. Aber auch, wenn ein Modell die Prozesse, die man beobachtet, gut beschreibt, heißt das nicht unbedingt, daß das wirkliche Objekt seinem Äquivalent aus dem Modell ähnlich sein muß. Es ist sinnvoll, sich in bestimmten Fällen Licht als Welle vorzustellen, in anderen ist dagegen eine Partikelvorstellung erfolgreicher. Doch was Licht selbst nun wirklich ist, läßt sich nicht so richtig sagen - mitunter muß man sich vielleicht damit begnügen, bestimmte Phänomene mathematisch beschreiben zu können. Diese Modelle sind überaus nützlich, aber man sollte sie nicht kritiklos mit der physikalischen Realität der Außenwelt gleichsetzen. Auf diese Modelle werde ich daher später noch einmal zurückkommen.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Prolegomena zu einer möglichen Weltbetrachtung

Hinter der hochtrabenden Überschrift verbirgt sich nicht mehr als die Absicht, einige Gedanken daran zu verschwenden, was für Axiome man sinnvollerweise voraussetzen sollte, um nicht einfach in einem radikalen Skeptizismus steckenzubleiben. Daß man (zumindest meiner Meinung) über diesen nicht hinausgelangt, wenn man Wert auf absolute Gewißheit legt, hatte ich ja schon in knapper Form dargelegt. Das bedeutet natürlich auch: mit jeder Annahme, die man als Axiom zugrunde legt, entfernt man sich weiter von dieser absoluten Gewißheit. Das läßt sich aber aushalten.

Als erstes Axiom bietet sich natürlich an:

1. Es existiert eine Außenwelt (die Welt der physikalischen Objekte), die unabhängig von unserem Bewußtsein und damit von unserer Innenwelt ist.

Von dieser unbeweisbaren Aussage dürfte wohl jeder (vernünftige) Mensch innerlich überzeugt sein, daher erscheint es mir nicht übertrieben, sie axiomatisch vorauszusetzen.

Allerdings steht, wenn man allein von der Gültigkeit dieses Axioms ausgeht, noch lange nicht fest, daß man etwas über die Welt erkennen kann. Es bestünde immer noch die Möglichkeit, daß zwar eine Außenwelt existiert, mit unserer Innenwelt aber gar nichts zu tun hat. Die Außenwelt könnte auch so unstrukturiert sein, daß man keine sinnvolle Aussage über sie machen kann. Kurz und gut, es müssen noch weitere Axiome gelten, damit Erkenntnisse über die Außenwelt überhaupt möglich sind.

So ist die Aussage, daß die Außenwelt geordnet, also bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist, nicht selbstverständlich. Dazu will ich mal einige kritische Punkte zunächst überspringen und für den Moment schon mal davon ausgehen, daß wir - wenn auch nur auf indirekte Weise - die Welt wirklich beobachten und insbesondere auch vermessen können (auch dies muß man tatsächlich voraussetzen, aber das hole ich noch nach). Auch dann kann man sich immer noch nicht sicher sein, daß es so etwas wie Naturgesetze überhaupt gibt - denkbar, wenn auch alles andere als plausibel, wäre auch, daß nur ein sonderbarer Zufall (oder vielleicht eine Einwirkung von außen, etwa durch ein höheres Wesen) dafür sorgen, daß die Planeten auf ihren Bahnen bleiben, daß elektromagnetische Kräfte gelten und Salzsäure und Natronlauge sich zum bekannten Kochsalz verbinden. Das ist bislang zwar immer so gewesen - es könnte rein theoretisch aber morgen ganz anders sein.

Nun wirkt diese Annahme allerdings auch reichlich willkürlich, und sie ist auch nicht gerade einfach, denn die bisherigen (gleichmäßigen) Abläufe im Universum durch die Gültigkeit immergeltender Naturgesetze zu erklären, ist auf alle Fälle einfacher als die Annahme sonderbarer Launen der Natur, die bislang nur deshalb so regelmäßig abgelaufen sind, um uns hinters Licht zu führen. Daher möchte ich mich noch weiter vorwagen und auch von dem folgenden Axiom ausgehen:

2. Die Abläufe in der Außenwelt sind Gesetzmäßigkeiten unterworfen, die man als Naturgesetze bezeichnen kann.

Nun müssen allerdings die zuvor offen gebliebenen Probleme der Weltbeobachtung noch unter die Lupe genommen werden. Insbesondere geht es dabei um das Problem unserer Weltwahrnehmung und daraus folgender Welterkenntnis.

Dabei scheint es nicht übertrieben zu sein, zu behaupten, daß unsere Sinnesorgane die "Vermittler" zwischen der Außenwelt und unserer Innenwelt darstellen. Soll heißen: Dinge, für die uns Sinne fehlen, haben auch keine gefühlte Entsprechung in unserer Innenwelt. Wir können zwar in Träumen Bilder sehen, zu denen es keine Entsprechung in der Außenwelt gibt, die demnach also Produkte unseres Gehirns sind, und diese Traumbilder können in den verschiedensten Farben auftreten - doch gilt das auch für einen von Geburt an Blinden? Wohl kaum - leider kenne ich keine konkreten Schilderungen der Träume von Geburt an Blinder, doch ich bin mir eigentlich sicher, daß es in deren Träumen zwar jede Menge Töne, aber eben keine Bilder gibt. Umgekehrt gibt es keinen Sinn für Röntgenstrahlung - und in der Tat träumt man auch nicht von einem Sinneseindruck, der durch Röntgenstrahlung ausgelöst würde.

Es liegt also nahe, daß unsere Sinnesorgane uns insofern eine Eindruck von der Außenwelt der physikalischen Objekte vermitteln, daß sie durch tatsächliche Prozesse (das Einfallen von Licht beim Sehvermögen, Schwingungen der Luft beim Hören) oder auch einfach Objekte (wenn man einen Gegenstand berührt und der Tastsinn angesprochen wird) dazu gebracht werden, ein Signal in unser Gehirn weiterzuleiten. So entsteht aus den Sinneseindrücken ein Abbild der Welt in unserem Kopf, freilich ein stark eingezäuntes Abbild, denn so lösen die weitaus meisten Formen elektromagnetischer Wellen eben keinerlei Reaktion unsere Sinnesorgane aus.

Was kann man noch über die Sinneseindrücke annehmen? Sinnvoll dürfte auch noch die Annahme sein, daß unsere Sinnesorgane unserer Umwelt angepaßt sind - wir nehmen vor allem Phänomene wahr, die für uns (uns vor allem unser Überleben) besonders wichtig sind. Auch dies ist plausibel, denn ein Sinnesapparat, der vollkommen untauglich wäre, um sich in der direkten Umgebung zurechtzufinden, wäre wohl ein Garant für eine extrem geringe Lebenserwartung. (Eine Nebenbemerkung: wenn man von einem auf die Umweltbedingungen abgestimmten Staatsapparat ausgeht, ist damit noch nicht gesagt, warum der Sinnesapparat so angepaßt ist: er könnte bewußt so geschaffen sein, das wäre die Gotteshypothese, oder das Ergebnis eines allmählichen evolutionären Prozesses, was die Theorie ist, die ich für die weitaus überzeugendere und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zutreffende halte.) All dies zusammen ergäbe also ein weiteres Axiom:

3. Unsere Sinnesorgane werden von bestimmten Prozessen oder Objekten der Außenwelt angeregt und leiten Signale weiter, aus denen dann die Sinneseindrücke unserer Innenwelt werden. Dabei ist die Leistungsfähigkeit unserer Sinnesorgane allerdings begrenzt, da sie nur auf wenige Vorgänge der Außenwelt überhaupt reagieren; diese Bereiche ihrer Aufnahmefähigkeit sind aber an unsere Umwelt (gut) angepaßt.

Wenn man dieses Axiom auch noch akzeptiert, wäre mit den Sinnesorganen eine Verbindung zwischen der subjektiven Innen- und der objektiven Außenwelt gefunden. Eine beschränkte und auch nicht immer zuverlässige Verbindung allerdings (man denke nur an die Wirkung mancher Drogen). Das nächste, vielleicht noch schwierigere Problem wäre nun aber, wie unser Verstand, d.h. vor allem unser Gehirn diese Sinneseindrücke auswertet und so überhaupt erst die Innenwelt modelliert, zu der eben auch neben konkreten Eindrücken und Gefühlen auch abstrakte Gedanken gehören können.

Wenn man sich anschaut, wie die Auswertung der Sinneseindrücke bei Tieren abläuft, spielen die berühmten Instinkte auch eine große Rolle - offenbar bestimmte Programme, die angeboren und ähnlich wie die Sinneseindrücke selbst auf die Umwelt eines Tiers abgestimmt sind (auch dies als Ergebnis eines evolutionären Prozesses, zumindest nach meiner Auffassung und der aller ernstzunehmenden Biologen). Je weniger entwickelt Bewußtsein und individuelles Denken entwickelt sind, desto größer ist dabei offenbar die Rolle, die die Instinkte spielen.

Die menschliche Wahrnehmung und das menschliche Verhalten sind im Vergleich dazu deutlich weniger instinktgesteuert. Offenbar tragen wir in unseren Köpfen nur noch wenige fertige Verhaltensprogramme herum, haben dafür aber angeborene Instrumente zur Verfügung, die es uns ermöglichen, Sinneseindrücke auszuwerten. Daraus ergibt sich als weiteres Axiom:

4. Neben unseren Sinnesorganen, die auf Vorgänge in der Außenwelt ansprechen, sind wir mit einem Gehirn ausgestattet, das Instrumente bereitstellt, die Sinneseindrücke zu analysieren.

Was für Instrumente sind das? Ich würde hier vor allem das Gedächtnis, die Fähigkeit zum Vergleichen und die zum Abstrahieren nennen. Ohne Gedächtnis wäre es weder möglich, zu erkennen, daß ein bestimmter Sinneseindruck schon früher einmal wahrgenommen wurde, noch, das Gegenteil davon festzustellen. Das Gedächtnis allein aber ermöglicht noch kein Vergleichen, ist aber die Voraussetzung dafür. Das Vergleichen der mit bestimmten Objekten verbundenen Erfahrungen wiederum ermöglicht das Abstrahieren, zu dem insbesondere das Erkennen bestimmter Klassen (so etwa Raubtieren und Pflanzenfressern) zu zählen ist. Die Bedeutung des Abstrahierens ist wohl kaum zu überschätzen: während ein einfaches Tier (nehmen wir mal einen Hahn) Warnprogramme vor natürlichen Feinden (etwa ein Wiesel) mit sich herumträgt, sind menschliche Gehirne in dieser Hinsicht wohl weniger stark vorprogrammiert. Dafür können sie aber Erfahrungen so beurteilen, daß sie bestimmte Muster zu erkennen in der Lage sind und so einen Vorteil haben, wenn sie mit einer veränderten und ungewohnten Situation konfrontiert werden. (Das funktioniert freilich nicht immer: manchmal kann eine Situation so fremdartig sein, daß sie zu keinem bekannten Muster paßt, und manchmal kann der Verstand uns auch in die Irre führen, daß er ein vermeintliches Muster dort zu erkennen meint, wo es gar keins gibt.)


Mit diesen Verstandesfähigkeiten ist aber auch - immer die Gültigkeit der aufgeführten Axiome vorausgesetzt - ein Weg vorgegeben, etwas über die Gesetzmäßigkeiten der Außenwelt herauszufinden: durch die Auswertung gesammelter Erfahrungen ist es möglich, im Zuge eines Abstraktionsprozesses Hypothesen über jene Gesetzmäßigkeiten zu formulieren und diese wiederum zu überprüfen, indem man verschiedene Experimente durchführt und festhält, ob deren Ergebnisse im Einklang mit der Hypothese sind. So läßt sich ein Prozeß der Modellierung einleiten, der zu einer allmählichen Verbesserung der Hypothesen führen wird. Dies ist im Prinzip das Vorgehen der Naturwissenschaften, vielleicht werde ich später noch etwas mehr dazu schreiben. Wichtig ist mir hier aber eine andere Konsequenz: wenn man von der Gültigkeit der obigen Axiome ausgeht, dann ist es möglich, mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden ein Abbild der Welt zu modellieren, das sich in einem allmählichen Prozess immer weiter verbessern läßt. Sollte dagegen das zweite Axiom (oder gar das erste) nicht erfüllt sein, wäre dieses Vorgehen fruchtlos, dann aber ist auch von bloßem Nachdenken kein wirklicher Erkenntnisgewinn zu erwarten. Das bedeutet aber: wenn man von einer Weltordnung ausgeht, die wirkliche Welterkenntnis ermöglicht, dann sind auch die naturwissenschaftlichen Methoden dabei ein sinnvolles Instrument - das bedeutet aber andererseits, daß eine Philosophie, die ernstgenommen werden will, sich nicht den Luxus leisten kann, naturwissenschaftliche Kenntnisse einfach zu ignorieren.

Ob die Methoden der Naturwissenschaft auf alle philosophischen Fragestellungen mit Nutzen anwendbar sind, das ist noch mal eine andere Frage, so bin ich zumindest nicht jeder Art der Metaphysik von vornherein abgeneigt, schon deshalb, weil eigentlich die aufgeführten Axiome auch schon eine Art von Metaphysik darstellen. Doch eine Philosophie im luftleeren Raum, die sich um Ergebnisse der Naturwissenschaft überhaupt nicht kümmert, halte ich für obsolet.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Was liest ein Amateurphilosoph eigentlich?

Die Frage bezieht sich jetzt auch mehr auf den philosophischen Bereich, ich habe - im Moment zumindest - also nicht die Absicht, hier lang auszubreiten, was ich überhaupt so alles lese.
Es soll also um den mehr oder weniger philosophischen Bereich gehen. Da ist man als Amateurphilosoph erst mal in der Hinsicht gut dran, daß man manches nicht unbedingt lesen muß... denn Heidegger etwa scheint nun wahrlich kein Zuckerschlecken zu sein. Die armen Philosophiestudenten!
Wenn man so wie ich gern einmal über die Dinge nachgrübelt, ohne sich gleich meterweise schwer lesbare Bücher ins Regal zu stellen, sind natürlich Bücher, die eine Übersicht geben, sehr nützlich, Sekundärliteratur also. Die ist sicher kein Ersatz dafür, sich das eine oder andere Buch dann doch mal selbst vorzunehmen, aber eine Philosophiegeschichte oder etwas in der Art kann sehr nützlich sein, wenn man als Laie vor der Frage steht, an welchen Philosophen man sich mal heranwagen möchte...

Ganz wunderbar in dieser Beziehung finde ich Hans Joachim Störigs "Kleine Weltgeschichte der Philosophie". Zum einen ist dieses sehr empfehlenswerte Buch wirklich gut lesbar, außerdem widmet Störig auch den indischen und fernöstlichen Philosophen, die in westlichen Büchern gern mal vergessen werden, entsprechende Kapitel, und dann geht er auch auf Entwicklungen in der Naturwissenschaft ein sowie darauf, wie diese auf die Entwicklung der Philosophie ausstrahlen.
Gut lesbar ist auch Wilhelm Weischedels "Die philosophische Hintertreppe", allerdings ist dies eines der Bücher, in denen die indischen und chinesichen Denker völlig ignoriert werden, und Querverbindungen zur Naturwissenschaft spielen auch kaum eine Rolle. Diese wiederum tauchen im "dtv-Atlas zur Philosophie" auf, allerdings ist die dortige Darstellung recht knapp, und die dtv-Atlanten-typische Gegenüberstellung von Text und Illustrationen funktioniert nicht immer gleich gut: beim Höhlengleichnis erhöht das sicher die Anschaulichkeit, die Illustrationen zu Heidegger machen dagegen auch nichts verständlicher.
Kurz und gut: von diesen drei Büchern würde ich ganz klar den Störig empfehlen.

Was man dann an Werken wirklich selbst liest, hängt auch ein wenig von den eigenen Vorlieben und Interessen ab. Ich habe mich vor sehr vielen Jahren mal an Kants "Kritik der reinen Vernunft" gewagt, inzwischen aber so viel vergessen, daß ich mir dieses dicke und schwierige Buch eigentlich noch mal komplett von vorn vornehmen müßte, um wirklich etwas sinnvolles dazu sagen zu können. Mit Sartres "Das Sein und das Nichts" sieht es ähnlich aus: irgendwann mal gelesen, wenig behalten. Leichter zugänglich als Sartre und vor allem auch einfacher verständlich ist der Kollege Camus, der etwa "Der Mythos von Sisyphos" und "Der Mensch in der Revolte" geschrieben hat - besonders letzteres gehört zu den philophischen Büchern, die mich am meisten beeindruckt haben. Mein vielleicht liebstes philosophisches Werk ist aber Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung", wenngleich auch hier eine erneute Lektüre eigentlich überfällig ist. Schopenhauer knüpft an Kant an, ist diesem aber zumindest stilistisch überlegen. Vor allem aber ist es wohl Schopenhauers düsterer Pessimismus, der mich so angesprochen hat.
Edmund Husserl fand ich dagegen ausgesprochen langweilig, wozu sein trockener Stil einiges beiträgt, während Nietzsche und Kierkegaard (die ich beide aber auch nur vorsichtig beschnuppert habe) deutlich fesselnder sind, auch wenn sie mir inhaltlich eher fremd sind.
Auf alle Fälle lesenswert sind noch die "Selbstbetrachtungen" des römischen Kaisers Marc Aurel, die eigentlich Pflichtlektüre für alle Politiker sein müßten. Demnächst will ich mal mit Platon und Aristoteles mein Glück versuchen.

Dies nur so als kleine (nicht ganz vollständige) Übersicht, was ich mal zumindest versuchsweise gelesen habe. Aber, wie gesagt: um herauszufinden, was für Werke einen ansprechen könnten, ist die Sekundärliteratur unter Umständen sehr hilfreich.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Am Anfang steht ein Zweifel

Schon als ich noch ein kleiner Junge war, stellte ich mir manchmal die zugegebenermaßen etwas schräge Frage, ob das Leben, das ich führte, wirklich so stattfand oder ob ich vielleicht in Wahrheit ein ganz anderer wäre, der nur einen besonders langen Traum träumt oder in einer reinen Fantasiewelt gefangen ist.

So richtig habe ich das zwar nie geglaubt, aber ich habe im Laufe der Jahre auch allmählich einsehen müssen, daß sich eine solche Vorstellung, so grotesk sie auch zunächst erscheinen läßt, sich nicht wirklich widerlegen läßt.

Wieso eigentlich nicht? Das Problem fängt eben damit an, daß wir die uns umgebende Außenwelt, also die Welt der physikalischen Objekte, nur über unsere Sinneseindrücke, also stark gefiltert, erleben. Nun sind aber einerseits die Wahrnehmungsmöglichkeiten unserer Sinnesorgane ziemlich eingeschränkt: einen Sinn für radioaktive Strahlung gibt es z.B. nicht (was auch einsichtig ist, wenn man sich überlegt, daß unsere Sinne im Laufe eines evolutionären Prozesses entstanden sind, und da spielte die Radioaktivität wohl keine so große Rolle, daß sich eigens ein entsprechender Sinn entwickelt hätte - das könnte bei späteren Lebensformen auf der Erde allerdings durchaus anders sein...). Andererseits können sie uns auch ziemlich an der Nase herumführen: so lösen ja wohl manche Drogen Halluzinationen aus, die vollkommen real wirken können (Ich selbst habe so ein Zeug freilich noch nie ausprobiert). Und dann gibt es ja auch noch Träume, die auch überaus real wirken können. Sicher, wenn man wach ist, weiß man normalerweise, daß man eben im wachen Zustand ist - aber worauf gründet sich diese Gewißheit? Wie will man wissen, ob man nicht nur einen "Traum höherer Ordnung", wie ich es mal nennen will, träumt?

Hinzu kommt, daß man ja auch weiß, daß sich bestimmte Sinneseindrücke auch erzeugen lassen, indem man die entsprechende Region im Gehirn stimuliert. Woher will man also wissen, daß man wirklich etwas sieht, und daß man nicht einfach einen Draht im Gehirn hat, der zu einem Gerät führt, auf dem nun jemand einen Knopf drückt?

Wenn man also die Eindrücke, Erinnerungen etc., die wir in unserem Kopf spazierenführen, mit dem schönen Wort Innenwelt zusammenfäßt, dann muß man zugeben, daß wir vollkommen in unserer Innenwelt gefangen sind: wir können nicht mit letzter Gewißheit entscheiden, ob ein Bild eines Tisches, das wir im Kopf haben, dadurch entstanden ist, daß Lichtstrahlen , die von einem wirklich vor uns stehenden Tisch reflektiert werden, auf unsere Netzhaut treffen und dort Nerven stimulieren, die entsprechende Signale ins Gehirn weiterleiten, oder ob es keinen Tisch gibt, sondern einen gemeinen Schuft, der unser Gehirn verdrahtet hat - oder ob unser Bewußtsein selbst uns das Vorhandensein eines Tischs vorgaukelt. Mit anderen Worten: wir kommen aus unserer Innenwelt nicht heraus und können uns daher nicht endgültig sicher sein, ob es eine Außenwelt überhaupt gibt.

Nun gibt es wiederum keinen wirklich vernünftigen Grund, unter allen möglichen Annahmen ausgerechnet jene zu bevorzugen, die lediglich das eigene Bewußtsein als existent anerkennt: das wäre ja auch ziemlich egozentrisch. Es wird wohl auch niemanden geben, der den Solipsismus wirklich als ernsthafte Überzeugung vertritt. Die Annahme, daß unsere Sinneseindrücke (zumindest in ihrer Mehrzahl) dadurch zustande kommen, daß wirkliche Objekte einer existierenden Außenwelt unsere entsprechenden Organe stimulieren, die dann entsprechende Abbilder in unserem Kopf erzeugen, wirkt vernünftiger, weniger narzißtisch und in gewisser Weise auch einfacher als die Vorstellung, daß nur unser Bewußtsein existiert und eine gewaltige Fata Morgana um uns aufbaut, damit es uns nicht ganz so langweilig wird.

Trotzdem gilt: wirklich widerlegen läßt sich der Solipsismus eben nicht, und deshalb kommt man beim Denken auch nicht allzuweit, wenn man nach wirklich sicheren Erkenntnissen sucht. Descartes' berühmtes "cogito, ergo sum", wäre so eine sichere Erkenntnis - und mehr als die Tatsache, daß überhaupt etwas existiert und obendrein denkt, wird man nicht als gesichert bezeichnen dürfen. Nun wäre es sicher weder besonders vernünftig noch besonders interessant, an dieser Stelle alles weitere Nachdenken einzustellen, doch es ist ganz gesund, sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, daß alle Aussagen über die Außenwelt mit einem gewissen Restzweifel, der sich nicht beseitigen läßt, behaftet sind. Die Existenz der Außenwelt ist also streng genommen Glaubenssache - wobei ich persönlich tatsächlich fest glaube, daß es eine von mir unabhängige Außenwelt tatsächlich gibt (schon deshalb, weil ich mich nicht für eine solche Leuchte halte, daß ausgerechnet mein Bewußtsein das einzig wirklich existierende sein soll...). Doch beweisen läßt sich das eben nicht, wenn man daher weiterkommen will, muß man die Existenz der Außenwelt als Axiom festlegen. Und selbst dann wäre noch nicht gesagt, daß man wirklich etwas über die Außenwelt herausfinden kann, dafür braucht man dann noch weitere Axiome. Aber dazu demnächst mehr.

Zur Begrüßung...

Hallihallo,

herzlich willkommen auf meinem Blog. Wie man sich wohl schon denken kann, grübele ich gern mal über Fragen nach, die schon einige der klügsten Köpfe in der Geschichte beschäftigt haben. Ich glaube, das tut fast jeder in einem gewissen Umfang - irgendwo sind wir also alle "Amateurphilosophen". Einige machen dies dann zu ihrem Lebensmittelpunkt und studieren Philosophie - das habe ich nicht getan, ich habe auch nur recht wenige philosophische Werke wirklich gelesen (ob ich sie verstanden habe, ist noch mal eine ganz andere Sache, da bin ich mir längst nicht immer sicher) - doch das Grübeln über Fragen, mit denen sich auch die "Profis" zu befassen pflegen, läßt mich eben doch nicht los. Nun bilde ich mir aber nicht ein, daß meine Gedanken so neu, umwerfend und hochfliegend sind, daß es nun lohnend wäre, sie in einem dicken Buch zusammenzufassen, das am Ende doch niemand liest. Mitteilen möchte man (oder ich zumindest) sich trotzdem gern, und was wäre dafür geeigneter als ein Blog? Da können dann andere Amateurphilosophen (es müssen natürlich keine Amateure sein, doch die Philosophen vom Fach werden wahrscheinlich nicht allzu interessant finden, was ich schreibe, denn wirklich originell dürfte keiner meiner Gedanken sein, viele davon habe ich irgendwo mal aufgeschnappt, und so ist mein Gedankengebäude in erster Linie eklektizistisch, was auch das Goethe-Zitat am Rand deutlich machen soll) mitlesen und es gleich anmerken, wenn ich mal Unsinn reden sollte, was sicherlich öfters vorkommen wird.

Da "philosophieren" ein sehr weit gefaßter Begriff ist, werde ich mich vermutlich nicht nur über Dinge wie Grenzen der Erkenntnis oder ähnliches auslassen, sondern zu allem möglichen, was mich interessiert, eventuell auch was schreiben - das könnte auch etwas über Bücher oder Filme sein, wobei ich zu Filmen schon an anderen Stellen (und mit anderem Pseudonym) mehr oder weniger regelmäßig was schreibe, aber ab und zu werde ich das vielleicht auch hier tun.

Als Begrüßungsrede sollte das reichen, ich hoffe, meine zukünftigen Beiträge werden nicht ganz so langweilig ausfallen - also noch einmal ein herzliches Willkommen an alle Leser, und ich hoffe, daß mein Blog einen Besuch wert ist.